Suche nach besseren Schutzanzügen

Institut der Feuerwehr in Heyrothsberge

Von Dörthe Hein

Heyrothsberge (dpa). Vom Brand bis zur Bergung nach einem Unfall – bundesweit sind rund 1,2 Millionen Feuerwehrleute immer wieder im Einsatz, um zu löschen und Menschen zu retten. Wie der Brandschutz verbessert

werden kann, wird am bundesweit einmaligen Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt in Heyrothsberge bei Magdeburg erforscht. Bei mathematischen Simulationen, Laborversuchen und Großexperimenten geht es immer um Ergebnisse mit praktischem Nutzen. Ein Schwerpunkt ist die Verbesserung des Brandschutzes in Tunneln. Ein anderes Projekt beschäftigt sich mit der Schutzausrüstung. „Nach ein paar Unfällen in den letzten Jahren ist ein größerer politischer Druck entstanden, dass die Frage nach der Sicherheit der Feuerwehrleute neu zu beantworten ist“, sagt der Fachbereichsleiter für die Physik des Brand- und Löschprozesses, Horst Starke. Daraufhin erteilte die Innenministerkonferenz dem Institut und Partnern den Auftrag, herauszufinden, ob etwas verbessert werden muss. Starke beklagt, dass sich die Feuerwehrleute wegen der modernen Ausrüstung immer mehr zutrauen. Vor allem der gute Wärmeschutz gebe vielen ein Gefühl von Sicherheit und verführe unter Umständen dazu, ein höheres Risiko einzugehen. Zu bedenken gaben die Forscher aber auch, dass die Feuerwehrleute dieselbe Ausrüstung sowohl bei einem Hausbrand tragen wie auch bei der Bergung eines Unfallopfers auf der Autobahn bei 40 Grad Hitze. „Optimal ist hier unheimlich schwer zu definieren“, resümiert Starke. „Eigentlich brauchen wir eine intelligente, mitdenkende Kleidung, die je nach Bedarf wärmt oder kühlt“, sagt der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands, Hartmut Ziebs. Weil das kaum zu finanzieren sei, müsse überlegt werden, ob jeder Feuerwehrmann die gleiche Ausrüstung brauche oder es Spezialisierungen geben könne. Aber nicht nur an der Schutzausrüstung feilen die Forscher. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung des Brandschutzes in Tunneln. Brände wie im Montblanc-Tunnel 1999, bei dem 39 Menschen starben, oder der im Gotthardtunnel (Schweiz) 2001 mit elf Toten, sind spektakulär und tragisch. Für die Feuerwehr sind sie noch immer eines der größten Probleme. „Das Problem der Tunnelbrände ist ganz einfach, dass die Feuerwehr zu spät kommt.“ Die Luftströmung sei so schnell, dass es keiner zu Fuß herausschaffe, wenn er nicht sofort richtig reagiere. Mitarbeiter des Instituts haben 2006 in einem 600 Meter langen Test-Tunnel in Spanien ein  Projekt begleitet und ausgewertet, das letztlich die Wirksamkeit einer neuen Wassernebelanlage nachgewiesen hat.

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