„Das kann nur Brandstiftung sein“

Scheune in Büttnershof geht in Flammen auf / 200 000 Euro Schaden / Eigner Dihlmann setzt 5000 Euro Belohnung aus

Morgens um 6 Uhr übernahmen die Kameraden aus Hindenburg die Brandwache. Sie lösten die Sandauerholzer ab. Fotos: Hoppe/privat
Morgens um 6 Uhr übernahmen die Kameraden aus Hindenburg die Brandwache. Sie lösten die Sandauerholzer ab. Fotos: Hoppe/privat
In Büttnershof ist am Sonntagabend eine große, intakte Feldscheune niedergebrannt. 113 Feuerwehrleute waren insgesamt im Einsatz. Für Eigentümer Jörg Dihlmann war die Sache gleich klar: „Das kann nur Brandstiftung gewesen sein.“ Davon geht nach ersten Ermittlungen auch die Kripo aus. Indes setzt der Biolandwirt eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro aus.
Von Karina Hoppe

Büttnershof l Übrig war gestern früh ein riesiger qualmender Trümmerhaufen. Einer, den Otto-Normal nicht oft, im besten Falle in seinem Leben gar nicht zu Gesicht bekommt. Inferno, dieses Wort liegt in der Luft. Und ein großes Schadensereignes ist der Brand allemal. Jörg Dihlmann, Biolandwirt aus Busch und Eigner der Scheune, geht vorläufig von einem Schaden von rund 200 000 Euro aus. Die Scheune mit einer Größe von 25 mal 60 Metern sei „intakt“ gewesen, hatte ein neues Dach und neue Tore. Mehrere landwirtschaftliche Anhänger und Geräte standen in dem Gebäude, dazu rund 300 Heu- und Strohballen. Das ist alles hinüber.

Bei Ankunft steht Scheune in Vollbrand

Die Feldscheune steht beziehungsweise stand frei an einem Weg zwischen dem Deich (Abfahrt Höhe Gutshaus) und Sandauerholz. Ein Sandauerholzer war es auch, der gegen 18.30 Uhr die Feuerwehr und Jörg Dihlmann benachrichtete. Letzterer war noch vor den Einsatzwagen an Ort und Stelle – da stand die Scheune schon komplett in Flammen.

Kameraden von neun Feuerwehren eilten nach Büttnershof: aus Sandauerholz, Werben, Iden, Behrendorf, Hohenberg-Krusemark, Schwarzholz, Rohrbeck, Giesenslage und Arneburg. Selbst die Osterburger waren da, konnten aber gleich wieder fahren. Michael Nix, Werbens Ortswehrleiter und Verbandsgemeindewehrleiter, hatte den Hut auf. Die größte Herausforderung: Wasser besorgen, in unmittelbarer Nähe, auf freier Strecke ist nämlich keine Entnahmestelle. Die Kameraden mussten eine lange Wegstrecke zu einem Löschwasserbrunnen in Büttnershof und gleichzeitig einen Pendelverkehr zu einem weiteren Brunnen in Sandauerholz aufbauen. Der Brand wurde gelöscht, aber die Scheune war trotz aller Mühen nicht mehr zu retten. Die Kameraden der Feuerwehr Sandauerholz hielten Brandwache bis morgens um 6 Uhr, dann übernahmen die Hindenburger.

Spurensicherung am Morgen vor Ort

So waren unterm Strich 113 Kameraden mit 17 Fahrzeugen aus zehn Feuerwehren im Einsatz. Gestern früh nahm die Spurensicherung der Kriminalpolizei Stendal die Ermittlungen auf. Schon am frühen Nachmittag äußerte Polizeisprecher Marco Neiß: „Die Kripo geht von Brandstiftung aus.“ Sie folgt damit dem Eindruck des Scheuneneigners: „Das kann gar nichts anderes gewesen sein.“ In dem Gebäude sei keine Elektrik vorhanden, standen keine Maschinen mit Batterien oder Kraftstoff, lag kein frisches Heu „und gewittert hat es auch nicht“, so Dihlmann, der naturgemäß verärgert ist. Und es sehr gerne sähe, wenn der Brandstifter dingfest gemacht wird. Viele Scheunenbrände konnten in letzter Zeit nicht aufgeklärt werden. Dihlmann lobt für Hinweise, die zum Erfolg führen, 5000 Euro aus.

Wertvolles Bio-Futter ist verbrannt

Der Gebäudeschaden ist die eine Sache. Noch problematischer sei, dass viel Biofutter abgebrannt ist. „Und wir sind in diesem Jahr futterknapp.“ Als Bio-Bauer mit weiterem (noch strengerem) Biosiegel dürfe er seinen Kühen nur bestimmtes Futter geben. „Ich werde sehen, ob ich noch welches besorgen kann.“ Zur Not müsste ein Teil der 280 Tiere (Milch- und Mastkühe) verkauft werden.

Einsatzleiter Michael Nix bedankt sich bei den Kameraden, der Großeinsatz sei gut verlaufen. Auch, weil dank der Feuerwehr-Fördervereine Arneburg, Werben und Behrendorf, sowie Bürgern aus Büttnershof die Versorgung mit Essen und (heißen!) Getränken gut abgesichert gewesen sei.

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