Jeder Handgriff muss sitzen

Retten und Selbstretten über Leitern am alten Bahnhof in Werben

Von Ute Krug

Werben – In der weltkleinsten Hansestadt begrüßte kürzlich Verbandsgemeinde-Wehrleiter Michael Nix die Kameradinnen und Kameraden verschiedener Ortswehren zur Ausbildung. Auf der Tagesordnung stand konkret die Grundausbildung für den Truppmann Teil II.

Nach der Theorie zu den Rechten und Pflichten nach Feuerwehr-Dienstvorschrift Sachsen-Anhalt folgte die praktische Ausbildung zum Retten und Selbstretten über Leitern. Vier Steckleiterteile und ebenso viele Rettungsleinen hatten die Kameraden zur Verfügung. Der „zu Rettende“ war eine ungefähr 80 Kilogramm schwere Übungspuppe. Es galt, ihn aus dem ersten Stock des alten Bahnhofs zu retten.

Zunächst mussten drei Steckleiterteile zu einer langen Leiter verbunden werden. Dies sind einfache Vorgehensweisen, die per Teamarbeit und Kommandos sprichwörtlich ins Blut übergehen müssen. Das Ende der Leiter wurde an die Hauswand geschoben und vom anderen Ende Sprosse für Sprosse aufgerichtet.

Nach der Ersten Hilfe legte das Team die Übungspuppe auf eine Trage. Mit den Rettungsleinen mussten die Männer und Frauen den geduldigen Plastikmann mit speziellen Knoten an der Trage befestigen, sodass er nicht herausrutschen oder fallen kann. Als die Puppe förmlich eingeschnürt war, verbanden die Teams diese mit Seilen mit den Leiterenden. Nun konnte das Team an der Leiter diese langsam von der Hauswand wegziehen, während oben am Fenster ein Team die Trage mit Seilen sicherte und langsam aus den Händen gleiten ließ. Unversehrt kam die Übungspuppe waagerecht zum Boden.

Eine weitere Ausbildungsübung war das Selbstretten. Hier mussten das Rettungsgeschirr angelegt und per Knoten die Rettungsleine am Teampartner gesichert werden. Nach der Überwindung knieten die Teilnehmer rücklings auf dem Fensterbrett und langsam ging es am Seil hinab. Das setzt Vertrauen in den Kameraden voraus, denn der Selbstretter hängt sprichwörtlich am Haken.

Dieser zur Grundausbildung eines jeden Feuerwehrmannes und jeder Feuerwehrfrau gehörende Part muss stetig geübt werden, denn im Ernstfall müssen alle Handgriffe und Knoten sitzen. Anfang November steht die Prüfung an. Für die Aktiven des Bereiches Nord der Verbandsgemeinde geht die Ausbildung am 28. September weiter – in Giesenslage.

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