Retter mit Akku: „Erste im Norden“

Schlauchlose Technik auch für Werben / Fahrzeugübergabe im Oktober 2020

Als erste Feuerwehr im Norden Sachsen-Anhalts verfügt die Feuerwehr Rochau über kabellose Hydraulik-Technik. Spreizer und Schere gelten dadurch als flexibler und schneller einsetzbar. Fotos: Mahrhold/dpa
Als erste Feuerwehr im Norden Sachsen-Anhalts verfügt die Feuerwehr Rochau über kabellose Hydraulik-Technik. Spreizer und Schere gelten dadurch als flexibler und schneller einsetzbar. Fotos: Mahrhold/dpa

Von Antje Mahrhold (AZ)

 

Rochau/Arneburg-Goldbeck – Auf diese neue Ausrüstung ist Arneburg-Goldbecks oberster Bürgermeister äußerst stolz. „Erstmalig im Norden Sachsen-Anhalts“ verfüge die Feuerwehr Rochau seit einigen Wochen über schlauch- und kabellose, hydraulische Rettungsgeräte, teilt René Schernikau auf der jüngsten Einwohnerversammlung des Altmarkdorfs mit. Sowohl der Spreizer, mit dem bei Verkehrsunfällen etwa beim Herausreißen von Fahrzeugtüren sekundenschnell Verletzte befreit werden können, als auch die Schere, die Stahlbleche sowie Tür- und Dachholme durchtrennt, sind in der Truppe von Wehrleiter Andreas Quast mit Akku-Technik ausgestattet. Die Geräte gelten in Feuerwehrkreisen als flexibler, weil sie sofort einsetzbar seien.

 

Rund 20 000 Euro habe die Verbandsgemeinde für den Rochauer Akku-Rettungssatz ausgegeben. Diese Summe soll auch für die gleiche Technik für die Feuerwehr in Werben investiert werden, berichtete der Verbandsgemeinde-Bürgermeister an dem Abend in Rochau. Offenbar ist die neue Ausstattung eine Reaktion auf die jüngere Vergangenheit. Wegen des Mangels an hydraulischer Rettungstechnik am Standort Arneburg hatte es im Zusammenhang mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der sich im Juni 2018 auf der Landesstraße 16 bei Arneburg ereignete, Meinungsverschiedenheiten zwischen Feuerwehrverantwortlichen und der Führungsspitze der Verwaltung Arneburg-Goldbecks gegeben (AZ berichtete).

"Dürfen die Gemeinden nicht zu sehr belasten." René Schernikau. Bürgermeister
"Dürfen die Gemeinden nicht zu sehr belasten." René Schernikau. Bürgermeister

Derzeit aber werde kräftig in die Ausrüstung der Brandschutztruppen des Gebietes investiert. So befinde sich das für den Standort von Werbens Feuerwehr-Leiter Michael Nix – seines Zeichens auch oberster Wehrleiter der Verbandsgemeinde – bestellte, neue Einsatzfahrzeug „schon in der Produktion.“ Das Löschgruppenfahrzeug LF 10 werde rund 300 000 Euro kosten und soll im Oktober 2020 an die Truppe des nördlichsten Standorts Arneburg-Goldbeck übergeben werden. Erst danach werde das im Süden befindliche Domizil der Feuerwehr Arneburg mit einem neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 für circa 420 000 Euro ausgestattet, erläutert Schernikau. „Bei den großen Beschaffungen müssen wir vorsichtig sein, dass wir die Gemeinden nicht zu sehr belasten“, fügt der Möllendorfer mit Blick auf die Riesenbeträge hinzu.

 

Auf dem Papier verfüge die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck über insgesamt 29 Ortsfeuerwehren. Neben den bereits mit entsprechenden Beschlüssen offiziell geschlossenen Standorten in Berge (Ortsteil von Werben), Häsewig (Rochau) und Groß Ellingen (Hohenberg-Krusemark) hat sich die Wehr Möllendorf (Goldbeck) dieses Jahr mit der Truppe Goldbeck fusioniert (AZ berichtete). Und damit in und um Goldbeck nicht genug, zeichne sich im ebenfalls zur Gemeinde Goldbeck zählende Ortsteil Petersmark ab, dass dort die nächste Aufgabe eines Feuerwehrstandortes bevorstehe, so Schernikau.

 

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