Großbrand im Zellstoffwerk

Anlage bei Arneburg muss heruntergefahren werden / Mehr als 200 Feuerwehrleute im Einsatz

 

Eine Hackschnitzelanlage hat auf dem Gelände des Zellstoffwerks bei Arneburg gebrannt. Die Feuerwehr war den gesamten Freitag im Einsatz.

 

 

 

Von Mike Kahnert

 

 

 

Arneburg Gelblicher Rauch verdeckt die Sicht auf dem Gelände des Zellstoffwerks bei Arneburg. Löschschläuche werden über mehrere Hundert Meter verlegt. Rund 200 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Stendal und der westlichen Altmark versuchen, einen Großbrand zu bändigen. Die Werksfeuerwehr des Zellstoffwerks wurde um 7.30 Uhr alarmiert. Eine Förderanlage und damit verbunden die Hackschnitzel – zerkleinertes Holz – hat Feuer gefangen. Unmittelbar wurde auch die Leitstelle des Landkreises Stendal alarmiert. Weitere Wehren sind gegen 8.15 Uhr auf dem Werksgelände eingetroffen. Nach ersten Vermutungen soll während des Gewitters, das zwischen

 

7 und 8 Uhr über Stendal und Arneburg wütete, ein Blitz in die Hackschnitzelanlage eingeschlagen sein. Zur Brandursache könne Werksleiter Martin Zenker jedoch noch keine Angaben machen. Sorgen bereiten könnte der gelbliche Rauch, der während des Brandes in die Luft gestiegen ist. Martin Zenker kann jedoch beruhigen: „Es sind keine Chemikalien, die brennen.“ Grund für die Farbe und die dichte Rauchentwicklung sieht er bei der feuchten Wetterlage. Nach Angaben des Zellstoffwerks kamen bislang keine Personen bei dem Brand zu Schaden. „Für Personen in der Nachbarschaft außerhalb des Werkes besteht nach derzeitigen Erkenntnissen keine Gefahr“, hieß es in einer ersten Pressemitteilung des Zellstoffwerks am Freitagmorgen. Aufgrund des Westwindes haben Menschen

 

auf der östlichen Seite der Elbe aber vermutlich den Rauch zu spüren bekommen. Bei der Hackschnitzelanlage handelt es sich um ein Rohmateriallager, erklärt Geschäftsführer André Listemann. Über Förderbänder wird zerhacktes Holz auf einen Haufen geworfen und später in die Kocherei des Zellstoffwerks transportiert. Zwei aus Stahl bestehende Förderbänder sollen Feuer gefangen haben, das sich dann auf das Holz ausgebreitet hat. Zur Schadenshöhe könne die Leitungsebene des Zellstoffwerks noch keine Angaben machen. Bis Redaktionsschluss war eine Begutachtung des Schadens noch nicht möglich. Einem ersten Polizeibericht zufolge befinde sich der entstandene Sachschaden in einem Bereich von zwei bis drei Millionen Euro. Der wirtschaftliche Schaden sei hingegen noch nicht abzusehen. Martin Zenker hat bei einer Pressekonferenz im Werk mitgeteilt, dass die Zellstoffproduktion infolge des Brandes heruntergefahren wurde. Ob und welche wirtschaftlichen Folgen der Großbrand habe, könne André Listemann nicht sagen. In der aktuellen Lage, in der das Feuer immer noch bekämpft wird und die Informationslage unsicher sei, wolle er sich nicht zu Spekulationen hinreißen lassen. Das Zellstoffwerk – auch bekannt als Mercer Stendal – produziert jährlich aus rund 3,5 Millionen Festmetern Nadelholz Zellstoff, Bioenergie und verschiedene Biochemikalien. Das Unternehmen beschäftigt rund 455 Mitarbeiter.

 

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